Regionale Produkte überzeugen ohne Tricks

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HANNOVER. Sie kommen aus Einbeck, Uslar, Lütgenrode, Bartolfelde und Zorge - die Rede ist von den acht „Kulinarischen Botschaftern“ aus Südniedersachsen, die in der vergangenen Woche von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für ihre Qualität und Regionalität ausgezeichnet wurden. Seit 2010 wird der Wettbewerb von der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e.V. (MG) ausgelobt - 165 Produkte von 98 Herstellern konnten die Jury seitdem überzeugen, 32 von ihnen stammen aus der Region. In diesem Jahr hinzugekommen sind die „Original Einbecker Bockwurst“ der Einbecks Enkel Ilsemann und Jörns GbR, das „Bergbräu Altstadt Dunkel“ der Uslarer Bergbräu GmbH & Co. KG, der „Rhabarber-Nektar mit Direktsaft“ der beckers bester GmbH und die „Rinderrouladen“ der Fleischer-Fachgeschäfte Lambertz aus Zorge. Mit dem „Einbecker Brauherren Pils“ sowie dem „Einbecker Brauherren Pils Alkoholfrei“ der Einbecker Brauhaus AG, dem „Bockbiersenf im Steinzeugtopf“ der Einbecker Senfmühle GmbH und dem „Schierker Feuerstein“ der Schierker Feuerstein GmbH & Co. KG aus dem Bad Lauterberger Ortsteil Bartolfelde erhielten zudem vier Produkte eine erneute Auszeichnung.

Insgesamt 130 Produkte von 76 Lebensmittelherstellern nahmen an der fünften Ausschreibung des Wettbewerbes teil. Als „Kulinarische Botschafter“ ausgezeichnete Lebensmittel müssten eine unabhängige Expertenjury vor allem sensorisch in jeder Hinsicht und ohne Tricks, wie künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker, überzeugen. Wichtig seien auch eine interessante Produktidee und eine authentische, niedersächsische Unternehmensgeschichte der Hersteller, berichtet Jury-Vorsitzender Jens Segebrecht, Inhaber eines Edeka-Marktes in Hannover. Zusammen mit Kathrin Mittag, Teamleiterin Sensorik beim Technologie Transfer Zentrum Bremerhaven, Spitzenkoch und Leiter der Gästebewirtungen bei der NORD/LB Oliver Rasper sowie Produktentwicklerin Karin Tischler (food & more) traf der Einzelhändler und Feinkostexperte in diesem Jahr die Auswahl. Der bundesweit einmalige Wettbewerb wird zunehmend auch im Lebensmitteleinzelhandel und in der Gastronomie aufmerksam verfolgt. Besonders der Handel spüre eine wachsende Sehnsucht der Verbraucher nach Ursprünglichkeit, natürlichem Geschmack, regionaler Erzeugung und Authentizität. „Die Kunden wollen zunehmend wissen, woher das kommt, was sie essen und trinken, das bezieht sich nicht nur auf die regionale Herkunft sondern auch auf die Menschen beziehungsweise Unternehmen hinter den Produkten“, sagt MG-Geschäftsführer Dr. Christian Schmidt. „In Niedersachsen gibt es ganz viele Lebensmittelhersteller, die diese Kundenwünsche erfüllen können, sie müssen sich nur zeigen“, so Schmidt. Die in diesem Jahr zum Teil erneut prämierten sieben Betriebe stellen damit 19 der bisher 32 regionalen Botschafter aus Südniedersachsen.

In den Vorjahren schickten zudem die Barteroder Feinkost GmbH (Adelebsen-Barterode), die Börner-Eisenacher GmbH, die Saline Luisenhall GmbH (beide Göttingen), Fleischermeister Hans-Dieter Lambertz (St. Andreasberg), die Marc Giczella Fleischerei (Osterode) sowie die Koithahn‘s Harzer Landwurst-Spezialitäten GmbH (Hattorf am Harz) ihre Produkte erfolgreich in das Rennen. Bereits ab November können sich Lebensmittelproduzenten für die nächste Wettbewerbsrunde vormerken lassen.

Autor: Redaktion / Andreas Bosk.

Erschienen im Göttinger WirtschaftsDienst 26/2014.

Bildunterschriften:

 

Stolz auf ihre Botschafter: Pierre Sauer (Privatbrauerei Haffner), Rainer Koch, Siegfried Kappey (beide Einbecker Senfmühle), Ingo Schrader (Einbecker Brauhaus), Stephan Weil, Jorge Grabmaier (beckers bester), Heiko Jörns und Carsten Ilsemann (beide Einbecks Enkel, v.l.).

 

Botschafter aus dem Harz: Susanne Lambertz, Walter Möller (Schierker Feuerstein), Stephan Weil, Alexandra Bethig (Harzer Grauhof) und Andreas Schlüter (Wöltingerode, v.l.).

 


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